Zeit und Raum

Freitag, 21. September 2007

Zeitdilatation 2

Näher betrachtet, hatte ich wohl unrecht. Für gleichförmig sich gegeneinander bewegende Objekte vergeht die Zeit wohl doch in gleicher Weise. Nur bei Beschleunigung verlangsamt sich der Zeitablauf für das betroffene Objekt. Und Gravitation ist so was wie Beschleunigung. Je größer die Beschleunigung, d.h., je höher die Gravitation, um so langsamer der Zeitablauf.

Auch das macht sich erst bei sehr hohen Werte signifikant bemerkbar. Wer beim Anfahren immer mächtig aufs Gaspedal tritt, lebt im Vergleich zur Umwelt vielleicht etwas langsamer, aber nur in winzigsten Bruchteilen von Sekunden gemessen. Die Gesamt-Lebenszeit dürfte aus anderen Gründen eher niedriger sein.

Etwas anderes passiert allerdings in kosmischen Dimensionen. In den sog. Schwarzen Löchern herrschen sehr hohe Beschleunigungen. Ein Schwarzes Loch entsteht, wenn ein massereicher Stern (schwerer als unsere Sonne) kollabiert. Ab einer bestimmten Größe ist dieser Prozess nicht mehr aufzuhalten. Das bedeutet, der Kollaps geht immer weiter, anders als bei Neutrino-Sternen, bei denen irgendwann Schluß ist und von denen ein winziger, sehr kompakter und irre schwerer Körper übrigbleibt.

Der Kollaps eines Schwarzen Lochs hat dagegen kein Ende, jedenfalls nicht in unserer Zeit. Schwarzes Loch heißt es, weil seine Schwerkraft (Gravitation, Beschleunigung) so hoch ist, dass sogar die Lichtwellen (bzw. alle elektromagnetischen Wellen) nicht mehr entkommen können. Bei dieser enorm hohen Beschleunigung ist der Zeitablauf innerhalb eines Schwarzen Lochs gegenüber seiner Umwelt (also uns) so stark verlangsamt, dass darinnen scheinbar gar nichts passiert. Ob und was drinnen passiert, können wir sowieso nicht feststellen, weil (s.o.) keine Informationen nach draussen gelangen. Alles was wir wissen, kann nur indirekt aus Beobachtungen und theoretischen Berechnungen erschlossen werden.

Im Schwarzen Loch geht wahrscheinlich alles ruckzuck. Materie und Energie rein, im Nu verdichtet und fertig. Die Welt draussen ist derweil schon am Ende, weil deren Zeit viel schneller ablief, und das Schwarze Loch ist allein. Fast allein. Denn es gibt ja jede Menge Schwarze Löcher. Die gondeln munter durch das jetzt sonst leere Universum, treffen sich hin und wieder und saugen sich dann gegenseitig auf. Meine Vorstellung ist, dass sich im Laufe einer nach unseren Massstäben sehr langen Zeit diese Schwarzen Löcher alle gegenseitig schlucken. Ihre Gravitation wird sie nach und nach zueinander bringen, irgendwann sinds nur noch zwei und dann geht alles sehr schnell.

Schwupp, und das Universum ist dahin, d.h., alles was mal war, steckt in diesem letzten Schwarzen Loch, das jetzt keines mehr ist, weil der äußere Bezugspunkt fehlt. Wie gesagt, geht's drinnen sehr schnell, der Kollaps kann endlich durchstarten, das Schwarze Loch wird zu einer Singularität, d.h., zu einer Art winzigem Punkt, und weil es einen solchen Drive drauf hat, könnte es doch sein, dass das ganze Zeugs auf der "anderen Seite" wieder rausschießt in einem neuen Big Bang.

Soweit könnten wir die Theorie von der endlosen Expansion des Universums getrost ad akta legen. Leider wissen wir noch viel zu wenig von der wirklichen Gestalt und den Inhalten dieses Universums, so dass auch diese Vorstellung nur eine unter vielen ist. Und die Frage nach Anfang, Ende, Herkunft usw. wird auch nicht beantwortet.

Die ernsthaften Astronomen, Astrophysiker und sonstige Interessierte mögen mir mein laienhaftes Zeitdilettieren verzeihen. Ich bin auch nicht sicher, ob ich alle Begriffe richtig verwendet habe. Meine Beschäftigung mit der Materie ist schon etwas länger her. Macht trotzdem Spaß.

Zeitdilatation 2

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Montag, 10. September 2007

Zeitdilatation

Nach der Relativitätstheorie von Einstein vergeht die Zeit um so langsamer, je schneller das betroffene "System" sich bewegt. Eine Grenze ist dabei die Lichtgeschwindigkeit. Licht wird also nicht älter.

Würden wir uns mit Lichtgeschwindigkeit bewegen, dann verginge für aussenstehende Beobachter unsere Zeit unendlich langsam. Für uns selbst würde der Zeitablauf normal sein. Wir hätten aber das Gefühl, dass alles andere um uns herum sich mit Lichtgeschwindigkeit bewegt. Dann wäre für uns die Zeit "draussen" unendlich langsam. Was macht das dann für einen Unterschied?

In Science Fiction Geschichten wird das Thema immer wieder mal ausgemalt. Ein Raumschiff fliegt davon, erreicht Lichtgeschwindigkeit, kommt nach einem Jahr wieder zur Erde zurück, und die Besatzung stellt mit Entsetzen(?) fest, dass auf der Erde mittlerweile 100, 1000 oder gar Millionen Jahre vergangen sind. Ganz abgesehen von den technischen Problemen: wer die Zukunft kennenlernen möchte, ist damit schlecht beraten, denn steuern kann er das nicht, der Sprung in die Zukunft ist nicht umkehrbar. Und er selbst lebt immer nur in der eigenen Gegenwart. Es gibt kein "altes" und eben auch kein "neues" Leben. Jedenfalls nicht äusserlich.

Die zukünftige Vergangenheit hat immer nur historischen Wert, wird ein Thema für (zukünftige) Wissenschaftler und Nostalgiker. Der verbreitete Hang, Wissen und Ahnungen um die, vor allem eigene, Zukunft haben zu wollen, kann nicht befriedigt werden. Sobald wir da sind, ist es mit der Zukunft vorbei, und das "Erreichte", Erlebte wird schon wieder Vergangenheit.

Jetzt wird's larmoyant. Trotzdem Kopf hoch. Wer wann wo wie lange wie schnell lebt, ist nebensächlich. Hauptsache gut, glücklich und zufrieden. Auch Eintagsfliegen haben "ihre" Zeit.

Zeitdilatation

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