Montag, 10. September 2007

Zeitdilatation

Nach der Relativitätstheorie von Einstein vergeht die Zeit um so langsamer, je schneller das betroffene "System" sich bewegt. Eine Grenze ist dabei die Lichtgeschwindigkeit. Licht wird also nicht älter.

Würden wir uns mit Lichtgeschwindigkeit bewegen, dann verginge für aussenstehende Beobachter unsere Zeit unendlich langsam. Für uns selbst würde der Zeitablauf normal sein. Wir hätten aber das Gefühl, dass alles andere um uns herum sich mit Lichtgeschwindigkeit bewegt. Dann wäre für uns die Zeit "draussen" unendlich langsam. Was macht das dann für einen Unterschied?

In Science Fiction Geschichten wird das Thema immer wieder mal ausgemalt. Ein Raumschiff fliegt davon, erreicht Lichtgeschwindigkeit, kommt nach einem Jahr wieder zur Erde zurück, und die Besatzung stellt mit Entsetzen(?) fest, dass auf der Erde mittlerweile 100, 1000 oder gar Millionen Jahre vergangen sind. Ganz abgesehen von den technischen Problemen: wer die Zukunft kennenlernen möchte, ist damit schlecht beraten, denn steuern kann er das nicht, der Sprung in die Zukunft ist nicht umkehrbar. Und er selbst lebt immer nur in der eigenen Gegenwart. Es gibt kein "altes" und eben auch kein "neues" Leben. Jedenfalls nicht äusserlich.

Die zukünftige Vergangenheit hat immer nur historischen Wert, wird ein Thema für (zukünftige) Wissenschaftler und Nostalgiker. Der verbreitete Hang, Wissen und Ahnungen um die, vor allem eigene, Zukunft haben zu wollen, kann nicht befriedigt werden. Sobald wir da sind, ist es mit der Zukunft vorbei, und das "Erreichte", Erlebte wird schon wieder Vergangenheit.

Jetzt wird's larmoyant. Trotzdem Kopf hoch. Wer wann wo wie lange wie schnell lebt, ist nebensächlich. Hauptsache gut, glücklich und zufrieden. Auch Eintagsfliegen haben "ihre" Zeit.

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